Wichtiges bei der VS Haltung
Ein Trivialname ist einfach eine Bezeichnung die sich quasi "eingebürgert" hat. Fakt ist allerdings das Trivialnamen oft zu Verwirrung führen kann. Viele Vogelspinnen sind im Trivialnamen gleich benannt. Wenn man also genau wissen will was für ein Tier man da nun hat, dann sollte man Grundsätzlich immer die latainischen (also wissenschaftlichen) Namen kennen und benutzen.In der Haltung von Vogelspinnen können mitunter kleine aber auch schwerwiegende Fehler auftreten. Diese sind meist unwissentlich, können aber durchaus verhindert werden wenn man sich seine Tiere und deren Haltung und Ansprüche genau vor Augen führt.
Die Wärmezufuhr wäre zum Beispiel zu erwähnen. In der Natur kommt die Sonne von oben, höchstens von der Seite. Wenn man also nicht gerade auf einem Vulkan lebt oder auf einer heissen Quelle, dann sollte dies auch bei der Haltung von Spinnen berücksichtigt werden.
Spinnen fliehen bei zu großer Wärmezufuhr immer nach unten. Daher ist dringend davon ab zu raten Wärmekabel oder Wärmematten unter ein Terrarium zu befestigen.
Wenn man unbedingt diese Art der Wärme benutzen möchte, dann sollte dies durch eine der Seitenwände erfolgen. So hat die Spinne zumindest die Möglichkeit zur anderen Seite des Terrariums aus zu weichen.
Auch große Wattzahlen an Wärmemitteln sind zu vermeiden. Ein kleines Terrarium ist leicht mit einem 14Watt Strahler zu wärmen, größere Terrarien können bis zu 25Watt Strahler haben. Dabei sei zu beachten das man die Wärmemittel niemals in das Terrarium hängt. Die Spinnen können sich daran verbrennen. Es ist also auch nicht darauf zu vertrauen das die Spinne "weis was sie da macht und wird schon weggehen wenn es zu heiß ist". Dem ist nicht der Fall.
Man sollte auch beim Bodengrund darauf achten was man nimmt. Ganz und völlig ungeeignet sind grabunfähige Einstreu oder sonstige Holz-Schrot Einstreu. Es hält die Feuchtigkeit schlecht und kann schnell schimmeln.
Eine gängige Methode an gute grabfähige Erde zu kommen besteht darin den Wald unsicher zu machen, oder sich draußen einfach ein paar Maulwurfshügel ein zu sammeln. Damit kann man sich nützliche Mikroorganismen ins Terrarium einbetten. Risiko dabei wäre allerdings auch sich Ungeziefer (Ameisen) ein zu schleppen. Ich selber benutze schlichte Blumenerde, die ich je nach Spinnenart mit Sand oder Torf vermische.
Fatal wäre es, Bodengrund zu nehmen der den Aufdruck "Milbenhemmend" trägt.
Warum das?
Ganz einfach... Milben sind ebenfalls Spinnentiere, und wenn der Bodengrund giftig auf Milben wirkt, dann kann man sich denken was mit der eigene Spinne passieren könnte.
Bei einer anstehenden Häutung wäre es für eine VS ebenfalls von Vorteil wenn man sie nicht knochentrocken hält. Es gibt zwar einige Arten, wie zum Beispiel Grammostola, die man durchaus trocken halten kann, trotzdem sollte man hin und wieder das Terrarium besprühen um eine für das Tier gesunde Luftfeuchte zu erreichen. Wenn sich eine Spinne für lange Zeit verkriecht und einspinnt, ist dies eigentlich ein guter Hinweis das sie sich in nächster Zeit häuten wird. Wenn man diese Anzeichen früh genug deutet, kann die Luftfeuchte etwas höher gesetzt werden.
Ist es viel zu trocken und warm im Terrarium, kann dies zur Folge haben das die Spinne in ihrer alten Haut stecken bleibt und darin verendet. Oder aber das sie sich Gliedmaßen ausreisst.
Eine Bepflanzung des Terrariums ist für viele ein optisches Highlight. Der Spinne ist es in den meisten Fällen wurst ob da nun lebende oder plastik Vegetation wuchert. Bei Plastik kann man soweit nichts falsch machen. Man sollte nur schauen das alles, gleich ob Plastik oder echt, vorm umkippen oder runterfallen gesichert sind.
In den hiesigen Blumengeschäften sollte man jedoch keine Pflanzen für das Terrarium erwerben. Diese sind meist mit Pestizieden gesprizt, und die wirken tödlich auf unsere Vogelspinnen. Sollte man sich doch für diese Herkunftsart der Pflanzen entscheiden, so muss man diese Pflanzen von der Erde befreien und sehr gut abwaschen. Dafür eignen sich dann natürlich kaum filigrane pflanzen, da diese beim säubern leicht kaputt gehen könnten (und unsere Vogelspinnen walzen sowieso gern einfach über alles und jeden rüber).
Ich selber habe nur einmal erlebt das Mitarbeiter eines Zooladens zu leichtsinnig Blumen in einem Baumarkt gekauft hatten und diese für Vogelspinnenschauterrarien verwendeten. Ende vom Lied war das die Tiere am Labium weissen Schaum hatten und an den ungewaschenen Pflanzen durch die Pestizide starben.
Die Einrichtung eines Terrariums kann die Optik verschönern. Aber für die Vogelspinne wird es lebensgefährlich wenn diese Gegenstände nicht gesichert sind. Eine VS kann unter einem Stein oder ähnlich schwerem, leicht zerquetscht werden. Darum sollte man immer stets darauf achten das alles vorm umkippen oder herunterfallen gesichert ist.
Verweigert eine Spinne das Fressen oder tötet das Futtertier ohne es zu fressen, so sollte man nicht dauernd Futter nachwerfen. Futtertiere die nicht gefressen werden, sollte man spätestens am nächsten Abend wieder entfernen. Es ist schon vorgekommen das sich VS gehäutet haben und von verbliebenen Futtertieren angefressen wurden.
Eine VS in der Häutung ist sehr empfindlich und leicht zu stressen. Wenn man das Tier ganz in ruhe lässt sollte alles super laufen.